Patrick White

Patrick Victor Martindale White gilt als hoch angesehener australischer Autor, der 1912 in London geboren wurde und dem australischen Viehzüchter Martindale White und seiner englischen Frau Ruth Withycombe entstammt. White hatte starke Verbindungen nach New South Wales, da sein Großvater väterlicherseits Grundstücke in der Region besaß. Aufgrund seines Asthmas wurde White häufig zwischen verschiedenen Schulen hin- und herbewegt, um ein besseres Klima zu finden, und besuchte schließlich die Cranbrook School in Sydney sowie anschließend die Tudor House Internatsschule. Schon in jungen Jahren ermutigte Whites Mutter seine künstlerischen Neigungen, indem sie ihn zum Theater ausführte und sein Interesse an den Künsten förderte.

White gilt allgemein als einer der bedeutendsten englischsprachigen Romanciers des 20. Jahrhunderts und wurde 1973 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Seine Schreibweise ist bekannt für ihre epische und psychologische Erzählkunst, und er führte einen neuen Kontinent in die Literatur ein. White verbrachte seine frühen Jahre in Sydney, bevor er ein Studium in Cambridge absolvierte und im Zweiten Weltkrieg diente, wo er seinen Lebensgefährten Manoly Lascaris kennenlernte. Nach dem Krieg kehrten die beiden nach Australien zurück, und White veröffentlichte zwölf Romane, zwei Kurzgeschichtensammlungen, acht Stücke und eine Sammlung von Non-Fiction. Sein Schreibstil nutzt wechselnde Erzählperspektiven und stream-of-consciousness-Technik.

Von 1947 bis 1964 lebten White und Lascaris ein zurückgezogenes Leben auf dem Land am Rande von Sydney, zogen dann aber in den Innenstadt-Vorort Centennial Park, wo White sich zunehmend für Aktivismus einsetzte. Er setzte sich für die Rechte der Benachteiligten, der indigenen Bevölkerung und die Förderung und den Unterricht von Kunst in einer Kultur ein, die er oft als rückständig und konservativ empfand. Das Zuhause von White wurde zu einem Treffpunkt für bekannte Persönlichkeiten aus allen Ebenen der Gesellschaft. Obwohl er nach seinem Nobelpreis und seiner Darstellung als nationaler Held kritische Anerkennung fand, hatte White ein komplexes Verhältnis zur australischen Öffentlichkeit und gewöhnlichen Lesern. Seine Bücher waren anfangs beliebt, doch bis zum Ende des Jahrhunderts waren die meisten seiner Romane vergriffen, und er wurde nicht mehr in Universitäts- und Schulcurricula aufgenommen. Allerdings wurde um sein Jubiläum im Jahr 2012 das Interesse an Whites Büchern wiederbelebt, und alle seine Werke sind nun wieder erhältlich.
Einzelromane
# Titel Jahr
1 Happy Valley 1939
2 The Living and the Dead 1941
3 The Aunt's Story 1948
4 The Tree of Man 1955
5 Voss 1957
6 Riders in the Chariot 1961
7 The Solid Mandala 1966
8 The Vivisector 1970
9 The Eye of the Storm 1973
10 A Fringe of Leaves 1976
11 The God In The Rafters 1978
12 The Twyborn Affair 1979
13 The Memoirs of Many in One 1986
14 The Hanging Garden 2012
Stücke
# Titel Jahr
1 The Night The Prowler: Short Story And Screenplay 1974
2 Netherwood 1983
3 Signal Driver: A Morality Play For The Times 1983
Sammlungen
# Titel Jahr
1 The Burnt Ones 1964
2 Collected Plays Volume 1 1965
3 The Cockatoos: Shorter Novels and Stories 1974
4 Three Uneasy Pieces 1988
5 Patrick White: Selected Writings 1995
6 Collected Short Stories 2004
Sachbücher
# Titel Jahr
1 Flaws in the Glass: A Self-Portrait 1982
2 Patrick White Speaks 1989
3 Patrick White: Letters 1996
Patrick White Anthologies
# Titel Jahr
1 Best for Winter 1979