Matthew Kneale wurde am 24. November 1960 in London geboren und ist der Sohn der Schriftsteller Judith Kerr und Nigel Kneale. Er wuchs in Barnes auf und besuchte die Latymer Upper School im Westen Londons. Kneale stammt aus einer Familie von Schriftstellern und Intellektuellen, zu der auch sein Großvater Alfred Kerr gehört, ein deutscher Theaterkritiker und Essayist, der ein Kritiker und Gegner der NSDAP war. 1933 wurde Alfred gezwungen, mit seiner Familie aus Deutschland zu fliehen, eine Erfahrung, die später Kneales Schreiben beeinflussen sollte.
1967 besuchte Kneale Deutschland erstmals mit seiner Mutter. Diese Reise hatte einen großen Einfluss auf ihn und weckte sein Interesse, das Landgeschichte und Kultur in seinem Schreiben zu erforschen. Nach seinem Abschluss in Neuer Geschichte am Oxford University verbrachte Kneale ein Jahr damit, in Japan Englisch zu unterrichten, wo er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten begann.
Das Schreiben von Kneale ist für seine historische und kulturelle Tiefe bekannt, was seinem Hintergrund in der Geschichte und seinen Erfahrungen in Leben und Reisen im Ausland entspricht. Seine Werke behandeln oft Themen wie Identität, Zugehörigkeit und den Einfluss historischer Ereignisse auf Individuen und Gemeinschaften. Kneales Schreibstil ist gekennzeichnet durch lebendige Bilder, fesselnde Erzählungen und sorgfältige Detailgenauigkeit.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Kneale für seine Arbeit breite Anerkennung. Sein Roman „English Passengers“ gewann 2000 den Whitbread Book Award und wurde für den Booker Prize nominiert. Seine weiteren bemerkenswerten Werke umfassen „When We Were Romans“, „Sweet Thames“ und „Small Crimes in an Age of Abundance“. Das Schreiben von Kneale fasziniert weiterhin Publikum und Kritiker gleichermaßen und zeugt von seiner einzigartigen Perspektive und Erzählfähigkeit.